Arbeitstreffen VLAB

Bild vorne links: Dr. Christina Hauser (VLAB-Co-Vorsitzende), Dr. Franz Leibl (Leiter Nationalpark Bayerischer Wald), Hubert Weinzierl (VLAB-Ehrenpräsidentl) , Beate Seitz-Weinzierl

Am Samstag, 30. April trafen sich im Umweltzentrum Schloss Wiesenfelden der VLAB-Vorstand und Beirat zu einer Diskussion und Verabschiedung von Positionspapieren.

Als Experten waren die renommierte Wildbiologin Dr. Christine Miller und die Mitherausgeberin und Redaktionsleiterin der Zeitschrift “Nationalpark” Eva Pongratz anwesend.

Ein 45 minütiger Impulsvortrag von dem Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, Herrn Dr. Franz Leibl, setzte zu Beginn wichtige Akzente für das Arbeitstreffen. Die Kernaussage des Biologen war, dass für den Erhalt von Reliktarten, die insbesondere an spezielle Habitate – wie beispielsweise an große Totholzmengen und diverse Totholzstrukturen – gebunden sind, Großschutzgebiete zwingend notwendig seien.

In Verlauf des Arbeitstreffens wurden Positionen über „Wald- und Forstwirtschaft“, „Landwirtschaft“ und über die „Rückkehr von Beutegreifern“ stellenweise kontrovers diskutiert und schließlich einvernehmlich verabschiedet.  Die Positionspapiere werden in Kürze auf der Webseite des VLAB unter der Rubrik “Positionen” veröffentlicht.

Positionspapiere zu den Themen „Artenschutz“ und „Nachhaltigkeit & Suffizienz“ sollen noch im Herbst diesen Jahres bearbeitet und publiziert werden.

weiterlesen… https://www.landschaft-artenschutz.de/arbeitstreffen-positionen-vlab/

 

2 Gedanken zu „Arbeitstreffen VLAB“

  1. Das klare Bekenntnis zu einem umfassend verstandenen Artenschutz, der Kulturlandschaften, genutzte wie geschützte Wälder und neue Wildnisse ganzheitlich einbezieht, ist sehr zu begrüßen.
    Ebenso ist das klare Bekenntnis zur Rückkehr der großen Beutegreifer ein ermutigendes Signal.

    Für den VLAB und seine hoffentlich rasch gelingende bundesweite Ausdehnung wird es als “neuer” Naturschutzverband in zukünftigen Konflikten um den Naturschutz ganz entscheidend sein, auf dem Gebiet des Rechtes gut aufgestellt zu sein, und eine möglichst bundesweite Klagebefugnis zu erlangen.

    Die aktuelle, immer schwerwiegendere und von der Gegenseite zunehmend aggressiv geführte Auseinandersetzung um den Ausbau der Windkraft, ist eine Facette der grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem anthropozentrischen Nutzendenken und dem nur vorgeblich “artenschützerischen” oder “klimaschützerischen” Nutzenansatz, leider auch in den großen etablierten Naturschutzverbänden.
    Die klare Ablehnung der Windkraftindustrialisierung in Wäldern wird vielen naturverbundenen Mitbürgern Hoffnung geben.

    Das Zugeständnis von Eigenwert natürlicher Entitäten hat weitreichende ethische Konsequenzen. Es führt in konziser Folgerichtigkeit zur Umkehr der Beweislast bei allen schädigenden Eingriffen in die uns noch verbleibende Restnatur. Es führt zur kritischen Revision vieler überkommener “Nutzungs”-Traditionen in Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, und auch zum Abbau von Feindbildern in der Jagd, die sich in diesen Verband positiv einbringen kann. Wald mit Wild, statt Ausschluss der zu Schädlingen erklärten Wildtiere, aber auch eine Neubestimmung der Haltung zu allen (nicht nur den großen) Beutegreifern wären die dringend notwendigen positiven Ansätze einer beginnenden Versöhnung von Mensch und Natur.

    Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass der VLAB und seine entstehenden Landesverbände gerade in naturschutz-ethischer Hinsicht nicht eine bloße Ergänzung, sondern die Führung in der deutschen und europäischen Naturschutzbewegung im Sinne einer wirklichen Neuausrichtung übernehmen kann und wird.
    Eine ganzheitliche Naturschutz-Ethik, die sich erkennbar in allen Verbandszielen niederschlägt, dürfte dem VLAB und seinen weiteren Landesverbänden höchsten Rang, Aufmerksamkeit und Stellenwert in der öffentlichen Debatte einbringen.
    Die Überwindung des Anthropozentrismus ist die hochliegende Messlatte zukunftweisender Naturschutzarbeit.

    In diesem Sinne kann man dem jungen Verband in der Zukunft alles erdenklich Gute wünschen und Unterstützung angedeihen lassen.

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